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Vorsorgeprinzip

Das Vorsorgeprinzip ist ein Grundprinzip wasserwirtschaftlichen Handelns. Es prägt das gesamte Wasserrecht. Es ermöglicht eine nachhaltige Entwicklung, weil es die Gewässer als Bestandteil des Naturraums langfristig sichern soll, indem verhindert wird, dass Gefahren für die Gewässer überhaupt entstehen. Konkret erkennbar ist die Umsetzung des Vorsorgeprinzips beispielsweise bei der Genehmigung von Wasserrechten oder der Ausweisung von Wasserschutzgebieten. Allerdings wird das Vorsorgeprinzip bei anderen Gewässerschutzfragen vernachlässigt. Dazu zählen vor allem die Minimierung von Nitrateinträgen in das Grundwasser oder die Vermeidung von Spurenstoffeinträgen in die Umwelt.

Sauberes Trinkwasser - Was kann ich dafür tun?

 
 

Vorsorgeprinzip

Die Natur und damit die Wasserressourcen zu schützen ist oberstes Ziel des in Deutschland geltenden Vorsorgeprinzips. Was nicht ins Wasser gelangt, muss auch nicht aufwendig wieder entfernt werden.

 

Verursacherprinzip

Das Verursacherprinzip sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein: Wer verschmutzt, zahlt auch den Schaden oder hat Maßnahmen zu ergreifen, ihn zu beheben. Trotzdem wird das Verursacherprinzip nicht immer konsequent umgesetzt, häufig weil sich Interessen überlagern. Ein Beispiel dafür sind teure Denitrifikationsanlagen. Diese Anlagen werden von den Wasserversorgern gebaut und von den Kunden finanziert, obwohl die Einträge überwiegend durch Düngung verursacht werden. Es entspricht ebenfalls nicht dem Verursacherprinzip, wenn Kläranlagenbetreiber besondere Reinigungsstufen zum Herausfiltern von Arzneimittelwirkstoffen bauen und Abwasserkunden diese über ihre Abwassergebühren finanzieren müssen, obwohl beide keine Arzneimittel in Verkehr gebracht haben.

Pflanzenschutz- und Düngemittel

Pflanzenschutzmittel und Dünger belasten die Wasserressourcen. Bei ihrer übermäßigen Nutzung gelangen sie über den Boden ins Grundwasser und können so Folgen für Menschen, Tiere und Umwelt haben. Wenn wir diese Produkte im Garten meiden oder zumindest reduziert nutzen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz.

Dies gilt auch für Produkte der großindustriellen Landwirtschaft. Die moderne Massentierhaltung zum Beispiel braucht viel Futter, bei dessen Anbau Pflanzenschutzmittel und Dünger in den Boden und damit möglicherweise auch ins Grundwasser gelangen. In zahlreichen Gebieten Deutschlands sind die Böden schon jetzt durch Überdüngung belastet und das Grundwasser gefährdet.

Chemikalien in Outdoorkleidung

Atmungsaktive und wasserabweisende Textilien werden im Outdoorbereich vielfach verwendet. Für ihre Herstellung kommen per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) zum Einsatz, die unsere Umwelt belasten. Durch die synthetisch hergestellten, langlebigen organischen Chemikalien erhalten die Textilien ihre wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften. Bei den PFC handelt es sich um Chemikalien, die biologisch und chemisch nicht abbaubar sind. Sie gelangen u.a. bei der Herstellung von Produkten in die Umwelt. PFC kann auch durch Ausdünstungen in die Luft und mit dem Niederschlag in den Boden und die Gewässer gelangen. Auch beim Reinigen der Textilien in der Waschmaschine werden sie gelöst und ins Abwasser gespült.

Wirkstoffe aus Arzneimitteln

Auch viele Wirkstoffe aus Medikamenten gelangen ins Abwasser. Denn Wirkstoffe in Salben werden beim Duschen zum Teil vom Körper gespült. Die Wirkstoffe eingenommener Medikamente werden nicht vollständig vom Körper verwertet, Reste gelangen über die Toilette in den Wasserkreislauf. Auch hier ist ein maßvoller Umgang ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung der Einträge unerwünschter Stoffe.

Kosmetika mit Mikroplastik

Inhaltsstoffe von Produkten, wie zum Beispiel Kosmetika oder Medikamente, kommen über unser Abwasser in Kläranlagen. Dort können manche von ihnen nicht vollständig entfernt werden und gelangen schließlich in die Gewässer. Durch unser Verhalten können wir einige dieser Stoffe problemlos reduzieren.

Das Mikroplastik sind Plastikteile, die kleiner als 5 Millimeter sind. Oft sind sie so klein, dass sie für uns nicht sichtbar sind. Mikroplastikteile kommen in vielen Kosmetikprodukten zum Einsatz, zum Beispiel in Peelings, Duschgel, Shampoos, Zahnpasta, Make-Up oder Lippenstiften. Beim Waschen und Duschen spülen wir sie ab. Von Kläranlagen können diese winzigen Teile nicht herausgefiltert werden und gelangen so in unsere Gewässer.

Mikroplastik findet also verschiedene Wege in unsere Umwelt. Es ist nicht biologisch abbaubar. Vielmehr wird es von Tieren und Pflanzen aufgenommen und gefährdet unsere Ökoysteme. Für Verbraucher ist es nicht einfach zu erkennen, ob in Pflegeprodukten und Kosmetik Kunststoffpartikel stecken. Kunststoff in Kosmetik muss zwar auf der Verpackung angegeben werden, verbirgt sich aber meist hinter komplizierten Fachbegriffen. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite von Greenpeace, zum Beispiel eine Negativliste. Der BUND hat zum Thema einen umfassenden Einkaufsführer herausgegeben.