22.12.2021
Land Hessen fördert klimaangepasste Grundwasserbewirtschaftung im Hessischen Ried
Einhausen/Jägersburg
(WBVRO).
Mit 400.000 Euro fördert das Land Hessen eine Machbarkeitsstudie zur
klimaangepassten Grundwasserbewirtschaftung im Hessischen Ried. Im Rahmen der
Studie soll der Wasserverband Hessisches Ried (WHR) mit Sitz in Biebesheim in
den kommenden 24 Monaten untersuchen, mit welchen technischen Lösungen und zu
welchen Kosten zukünftig mehr Rheinwasser aufbereitet werden kann. Dabei sollen
mehrere Alternativen untersucht werden. Neben dem Ausbau des Wasserwerks
Biebesheim soll auch die Machbarkeit einer Nutzung von ufernahen Brunnen und
die Errichtung einer neuen Rheinwasseraufbereitung an einem neuen Standort
geprüft werden.
Um den steigenden Wasserbedarf zu decken, sei eine
Möglichkeit Rheinwasser aufzubereiten und für die Trinkwasserversorgung, die
Beregnung in der Landwirtschaft oder auch zur Anhebung des Grundwassers im
Natura-2000-Schutzgebiet zu nutzen. Ob und wie das gelingen könne, werde
mithilfe der Machbarkeitsstudie untersucht, sagt Hessens Umweltministerin Priska
Hinz. „Der WHR sorgt seit Jahrzehnten auf der Grundlage der
Vorgaben des Landes Hessen für stabile Grundwasserstände. Eine erweiterte
Rheinwasseraufbereitung würde es auch unter den zu erwartenden Auswirkungen des
Klimawandels ermöglichen, die landwirtschaftliche Beregnung zu sichern sowie
das Grundwasser aktiv zu Gunsten der Natura-2000-Gebiete und der öffentlichen
Wasserversorgung zu bewirtschaften und zu steuern“, erklärt
WHR-Verbandsvorsteherin Elisabeth Jreisat.
Von einem wichtigen Zukunftsprojekt spricht auch Ingo
Bettels, der stellvertretende WHR-Verbandsvorsteher. Bettels, der auch Verbandsdirektor
des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost (WBVRO) ist, ergänzt: „Mit der
Machbarkeitsstudie können die Interessen des Naturschutzes, der Landwirtschaft
und der Wasserversorgung gemeinsam betrachtet und zukunftssichere
Lösungsansätze erarbeitet werden.“
Bereits seit 1989 wird in Biebesheim Wasser aus dem Rhein entnommen und in einem aufwendigen Verfahren bis zur Trinkwasserqualität aufbereitet. Dieses aufbereitete Rheinwasser wird in unterirdischen Infiltrationsanlagen oder in ehemaligen Entwässerungsgräben versickert bzw. der Landwirtschaft als Bewässerungswasser zur Verfügung gestellt. Das Wasserwerk Jägersburg, das größere der beiden Werke des WBVRO, ist zu 100 Prozent infiltrationsgestützt.
Studie: Das Land Hessen fördert eine Machbarkeitsstudie zur klimaangepassten Grundwasserbewirtschaftung im Hessischen Ried. Bei der Übergabe des Förderbescheids (v.l.): Ingo Bettels, stellvertretender Verbandsvorsteher des WHR, WHR Verbandsvorsteherin Elisabeth Jreisat und Umweltministerin Priska Hinz. Foto: WBVRO
Landesförderung: Das Land Hessen fördert eine Machbarkeitsstudie für eine klimaangepasste Grundwasserbewirtschaftung im Hessischen Ried. Bild (v.l.): Umweltministerin Priska Hinz, Ines Claus (MdL), WHR-Verbandsvorsteherin Elisabeth Jreisat, die Biebesheimer Kommunalpolitikerin Ursula Hammann und der stellvertretenden WHR-Verbandsvorsteher Ingo Bettels. Foto: WHR