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Die Toilette ist kein Mülleimer

23.03.2020

Weltwassertag 2020 im Kontext des Coronavirus

Der Umgang mit dem Coronavirus und den sich dynamisch ändernden Lagen ist auch für kommunale Unternehmen als Eckpfeiler der Daseinsvorsorge und Betreiber kritischer Infrastrukturen eine Herausforderung. Ziel ist es, die Menschen auch im Krisenfall sicher mit Strom, Gas, Wärme, Wasser und schnellem Internet zu versorgen und ihren Abfall und das Abwasser sicher zu entsorgen. Gegenwärtig ist die Versorgung und Entsorgung nicht gefährdet.

Zur Vorsorge gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat der Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost (WBVRO) seine Betriebs- und Arbeitsorganisation angepasst. Die Maßnahmen umfassen beispielsweise einen getrennten Schichtbetrieb, die Aufteilung der Teams in Gruppen, die zueinander keinen Kontakt haben sowie Homeoffice. Externe und interne Besprechungen finden per Videokonferenz statt. Das Wasserwerk Jägersburg, der Verwaltungssitz des kommunalen Verbandes, ist aktuell für die Öffentlichkeit gesperrt. „Wir halten uns in unseren Unternehmensabläufen strikt an die Vorgaben des Robert Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums“, macht WBVRO Verbandsdirektor Ingo Bettels deutlich.

Die Corona-Pandemie zeigt, welche Bedeutung die Daseinsvorsorge für unsere Gesellschaft hat: Immer und überall werden Menschen mit grundlegenden, lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen versorgt. Diese Leistungen der Daseinsvorsorge nutzen wir alltäglich. Sie sind elementar für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Daseinsvorsorge ist als Begriff vielleicht bei vielen in Vergessenheit geraten und klingt geradezu verstaubt. Die Lage zeigt aber, wie wichtig sie ist: Es geht darum, in der Krise für die Menschen da zu sein und für sie zu sorgen.

Ingo Bettels, Verbandsdirektor des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost, betont: „Durch die Ausbreitung des Coronavirus wird jetzt besonders deutlich, welche Bedeutung funktionierende Infrastrukturen insbesondere der kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft für das gesellschaftliche Leben haben."

Aber auch die Verbraucher können der kommunalen Wasserwirtschaft helfen, indem sie ein paar einfache Hinweise beachten. Anlässlich des Weltwassertags lautet der Appell, einen einfach umzusetzenden Beitrag zu leisten, um die Wasserinfrastruktur funktionsfähig zu halten:

Bitte werfen Sie Taschentücher, Küchenpapier und vor allem Feuchttücher sowie Desinfektionstücher nach Gebrauch nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll. Geben Sie derzeit Abfälle am besten in eine Plastiktüte und knoten sie diese möglichst zu, bevor Sie die Tüte in die Seite 2 von 2 Restmülltonne werfen. Denn weder Taschentücher, noch Küchenpapier noch feuchtes Toilettenpapier gehört in die Toilette.

„Das gilt auch für Arzneimittel. Das sollten alle beherzigen. Tabletten gehören zwecks Entsorgung nicht in die Toilette, “ sagt Ingo Bettels. Gemeinsam mit ihren Spitzenverbänden fordern die Wasserversorger daher von der Bundesregierung die Entwicklung einer Arzneimittelstrategie, damit bereits bei der Herstellung und Zulassung die ökologische Abbaubarkeit von Arzneimitteln Voraussetzung für deren Zulassung wird. „Wir sprechen uns dafür aus, dass Verursacher- und Vorsorgeprinzip zu stärken“, betont Bettels.

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Vorsichtsmaßnahme: Das Wasserwerk Jägersburg, aus dem viele Kommunen aus der Region mit Wasser versorgt werden, ist derzeit für die Öffentlichkeit gesperrt.