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Sichere Trinkwasserversorgung

25.07.2019

Bedarfsspitzen an Hitzetagen sind technische Herausforderung

Die Trinkwasserversorgung ist auch in Hitzeperioden gesichert“, macht Ingo Bettels, Verbandsdirektor des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost, deutlich. Wenn sich die Temperaturen im Hess. Ried und an der Bergstraße der 40 Grad-Marke näheren, übersteigt die Trinkwassertagesabgabe des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost (WBVRO) die Marke von 60.000 Kubikmetern. 

Und da der Trinkwasserbedarf in solchen Hitzeperioden mit den Tageshöchsttemperaturen steigt, laufen auch die beiden Wasserwerke Jägersburg und Feuersteinberg auf einer hohen Auslastungsstufe. Bei Gluthitze steigt der Trinkwasserbedarf gegenüber normalen Sommertagen um bis zu 36 Prozent. 

Dabei ist die Tagesmenge für sich genommen nicht ausschlaggebend, die Herausforderung ist vielmehr das Lastmanagement aufgrund starker Schwankungen im Verbrauch. So müssen die Behälter für die Wasserspeicherung auch in den frühen Morgenstunden oder am Abend gefüllt sein. „Behälter dürfen auch dann nicht leerlaufen, wenn alle duschen, ihren Garten bewässern oder die Planschbecken und Pools füllen“, erklärt Ingo Bettels. 

Das erfordert eine betriebsinterne Koordination, aber auch eine enge Abstimmung mit Kommunen und deren Versorgungsunternehmen. Das Wasserwerk Jägersburg hat mit seinen vier Wasserspeichern ein Behältervolumen von 13.000 Kubikmetern. Das Werk Feuersteinberg verfügt über vier Behälter mit je 500 Kubikmeter Fassungsvermögen. Beide Werke sind über ein Leitungsnetz verbunden. „Trotz vorhandener Synergien ist die Anlagentechnik in Zeiten des Spitzenbedarfs hohen Belastungen ausgesetzt“, weist Bettels auf einen limitierenden Faktor bei der Deckung des Spitzenbedarfs hin. 

Angesichts vermehrt vorhergesagter Hitzeperioden gilt es nach seiner Einschätzung das Augenmerk darauf zu legen, die technischen Anlagen und die Trinkwasserinfrastruktur den Bedarfsspitzen anzupassen. Die Versorgung sei aktuell kein Problem der Verfügbarkeit von Grundwasser, da das System der Infiltration funktioniere, betont Bettels. 

Das Integrierte Wasserressourcen-Management mit der Aufbereitung von Rheinwasser zu Reinwasser als integralem Bestandteil, sei unabdingbar für eine zukunftssichere und ökologisch verträgliche Wassergewinnung in den Zeiten von Klimawandel und Bevölkerungswachstum in der Region Bergstraße sowie im Ballungsraum Rhein-Main, stellt der WBVRO-Verbandsdirektor klar.

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Versorgungssicherheit: Gut gefüllt sind die Wasserspeicher des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost (Bild: Wasserspeicher im Werk Feuersteinberg) auch in Zeiten sommerliche Hitzeperioden.