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Infiltration stützt Wasserspeicher

14.05.2019

Klimafeste Wassergewinnung im Hessischen Ried dank Grundwasseranreicherung

Die Infiltration von aufbereitetem Rheinwasser ist nach Einschätzung von Ingo Bettels, dem Verbandsdirektor des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost (WBRVO), ein wichtiger Baustein des Wasser-Ressourcenmanagements im Hessischen Ried. „Die Versickerung von „Reinwasser“ aus Rheinwasser sichere langfristig die Wasserversorgung, sorge für den Ausgleich klimatisch bedingter Schwankungen des Grundwasserspiegels und verbessere zudem die ökologischen Verhältnisse im Hessischen Ried“, sagt Bettels, der auch stellvertretender Verbandsvorsteher des Wasserverbandes Hessisches Ried (WHR) ist.

Der WHR setze die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wassergewinnung konsequent um. Dies sei von großer Bedeutung, gerade auch in Anbetracht der Tatsache, dass der Klimawandel und die demographische Entwicklung auch zukünftig verstärkt Auswirkungen auf die Ressource Grundwasser haben werde, betont Bettels.

In den ersten vier Monaten des Jahres hat der WHR den Grundwasserspeicher im Hessischen Ried mit über 9,5 Millionen Kubikmetern aufbereitetem Oberflächenwasser gestützt. Das ist ein neuer Spitzenwert seit Bestehen des Systems der Grundwasseranreicherung. Diese Infiltrationsmenge entspricht rund 235 mm natürlichem Niederschlag bezogen auf den Wirkungsbereich der vier Versickerungsanlagen des WHR. Dank der verstärkten Infiltration konnte das Niederschlagsdefizit des vergangenen Extremsommers und des zurückliegenden trockenen Winterhalbjahres im Hessischen Ried ausgeglichen werden.

„Wir unterstützen den natürlichen Wasserkreislauf, indem wir ausbleibenden Niederschlag in Trockenperioden durch aufbereitetes Oberflächenwasser ersetzen“, erklärt Bettels. „Es wurde wieder einmal deutlich, dass die Infiltration im Hessischen Ried die Grundlage für eine klimasichere und umweltschonende Wassergewinnung ist.“

Die Aufbereitungsanlage in Biebesheim wurde 1990 in Betrieb genommen. Dort wird Flusswasser aus dem Rhein entnommen, aufbereitet und anschließend versickert, damit es sich mit dem natürlich gebildeten Grundwasser mischt.

Mit der „Infiltrationsanlage Lorscher Wald“, die 2018 ihrer Bestimmung übergeben wurde, ist ein weiteres Projekt zur Sicherung der Grundwassergewinnung im Ried realisiert worden.