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Jeder Handgriff muss sitzen

01.03.2019

Versorgungssicherheit setzt funktionsfähiges Wassernetz voraus

Um die Versorgungsicherheit nachhaltig zu gewährleisten, ist auch ein voll funktionsfähiges Leitungsnetz unabdingbar. Dazu ist die Überprüfung und Wartung bestehender Leitungssysteme eine Grundvoraussetzung. Weiterhin ist es erforderlich, technische Regeln und Vorschriften einzuhalten und neueste technische Verfahren zu beherrschen. Daher trafen sich 30 Ingenieure und Techniker von Kiel bis zum Bodensee im Wasserwerk Jägersburg zu einem Erfahrungsaustausch.

Ein Themenschwerpunkt war dabei die neueste Entwicklung der Schellentechnik für Druckleitungen aus Spannbeton. Was im ersten Moment sehr speziell klingt, hat für die Wasserversorger große Bedeutung. Viele Wasserleitungen bestehen aus diesem Material.

Beim Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost sind es die Fernleitungen, die vom Wasserwerk Jägersburg zu den Übergabestellen der Hessenwasser führen. Das Wasserwerk Jägersburg dient auch der Grundlastversorgung des Rhein-Main-Gebietes.

Geübt wurde bei dem Treffen auch am Objekt. In der Pumpenhalle des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost wurden daher Spannbetonrohre (Durchmesser 1 Meter) aufgebaut. An Verbindungsstücken wurde der Einsatz der neuen Schellen demonstriert. „Es ist wichtig, dass im Falle einer Reparatur alle Handgriffe sitzen“, sagt Benjamin Scholz, Technischer Leiter des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost. Undichtigkeiten im Leitungsnetz sind zu vermeiden. Sollte es doch einmal zu Wasserverlust kommen, muss schnell und umsichtig gehandelt werden. Dazu muss auch das passende Material, wie auch die Weiterentwicklung der Schelle, vorhanden sein. Zudem müssen die Mitarbeiter im Umgang mit Material und Technik auf dem neuesten Stand sein.

„Uns ist wichtig, dass unsere Brunnen und unser Leitungssystem stets auf aktuellem Stand der Technik sind“, sagt WBVRO-Verbandsdirektor Ingo Bettels. Der Verband trage auch damit seinen Teil zu einer sicheren Wasserversorgung der Metropolregion Rhein-Main bei.

Um die Versorgungssicherheit für die gesamte Region zu gewährleisten, sei es erforderlich, nicht nur die bestehende Infrastruktur auf dem aktuellen Stand zu halten, sondern diese auch auszubauen, bekräftigt Bettels die Forderung der öffentlichen Wasserversorger nach dem Bau einer zweiten Riedleitung in die Kernräume. Auch die Anpassung der Verbundstrukturen und das Zusammenspiel ortsnaher und regionaler Wasserressourcen an neue Anforderungen wie den Klimawandel stellen eine kontinuierliche Herausforderung dar, betont Ingo Bettels.

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Montage: Die neueste Technik für die Reparatur von Druckleitungen wurde bei einem Treffen von Ingenieuren und Technikern im Wasserwerk Jägersburg gezeigt. Foto: (WBVRO)