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Komplexe Zusammenhänge erklären

13.03.2018

Arbeitsgruppe der Wasserwerke Hessisches Ried stellt sich vielen Aufgaben

Einhausen/Jägersburg (WBVRO). „Wissen optimal nutzen heißt auch Wissen teilen“, sagt Manfred Scholz, Sprecher der Arbeitsgruppe Wasserwerke Hessisches Ried. Und da die Arbeitsgruppe es nicht bei Lippenbekenntnissen belassen möchte, hat sie auch das Internet-Portal „Grundwasser-Online“ aus der Taufe gehoben. Ein bundesweit einmaliges Projekt.

Schließlich sind viele Informationen, von den Klimadaten bis zu Pegelständen der Flüsse, nicht nur für die öffentlichen Unternehmen der Wasserwirtschaft, sondern auch für die Öffentlichkeit interessant. „Alle Projektpartner hoffen, mit „Grundwasser-Online“ auch dem wachsenden Interesse einer breiten Öffentlichkeit an Erklärungen der komplexen Zusammenhänge zwischen geologischen Verhältnissen, landwirtschaftlicher Nutzung, Grundwassergüte, Grundwasserförderung, Niederschlagsmengen, klimatischen Veränderungen, Vernässungsschäden oder Geländesetzungen gerecht zu werden“, erläutert Scholz. 

Manfred Scholz, bis 2013 Direktor des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost (WBVRO), blieb auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand Sprecher der Arbeitsgruppe. Er ist noch bis Ende 2019 gewählt. Sein Stellvertreter ist Dr. Hermann Mikat von der Hessenwasser in Groß-Gerau.

„Manfred Scholz ist ein Pionier der hessischen Wasserwirtschaft. Sein Wissen um historische Zusammenhänge ist ein Schatz, dem wir uns nur allzu gerne bedienen“, macht Klaus Schwab, der Vorsteher des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost, deutlich. Das sehen alle beteiligten Wasserversorger so. 

Die Arbeitsgruppe wurde Mitte der 90er Jahre auf Initiative von Manfred Scholz vor dem Hintergrund der Setzrissproblematik aus der Trockenperiode Anfang der 90er Jahre und der Ankündigung des Landes, einen Grundwasserbewirtschaftungsplan für das Hessische Ried zu erstellen, gegründet. Die Geschäftsstelle der AG ist seither beim WBV Riedgruppe Ost im Wasserwerk Jägersburg angesiedelt. 

Gründungsmitglieder der Arbeitsgruppe sind der Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost, die Riedwerke Kreis Groß-Gerau, die Südhessische Gas- und Wasser AG (beide heute: Hessenwasser), der Zweckverband Gerauer Land, die Stadtwerke Worms (heute: EWR Netz GmbH) und der Wasserverband Hessisches Ried. Später kamen noch die Stadtwerke Mainz (heute: Mainzer Netze AG) hinzu, die im nördlichen Ried auf hessischer Seite ein Wasserwerk betreiben. 

Zur den Aufgaben der Arbeitsgruppe gehören die Bearbeitung unternehmensübergreifender Projekte und der Informationsaustausch zu allen Fragen der Grundwasserbewirtschaftung. „Dadurch ergeben sich erhebliche Synergieeffekte und ein Wissenstransfer zwischen den beteiligten Unternehmen. Das führt zu einem einheitlichen und abgestimmten Auftreten gegenüber den Behörden und der Öffentlichkeit in Fragen der Grundwasserbewirtschaftung“, macht Manfred Scholz deutlich. 

Die Facharbeit der AG wird auch von den staatlichen Wasserbehörden geschätzt. So wurde die AG am „Runden Tisch“ zum Walderhalt beteiligt und ist in das aktuelle Leitbildprojekt des Landes eingebunden. Fachlich begleitet wird die Arbeitsgruppe von Anfang an von dem Darmstädter Ing. Büro BGS Umweltplanung GmbH.

Zudem widmet sich die AG auch weiteren Zukunftsaufgaben. So koordiniert sie ein Pilotprojekt, um das Ablesen von Messstellen zu optimieren. Damit soll eine noch schnellere Datenverfügbarkeit ermöglicht werden. 

Prozessoptimierungen und der Transfer von wissenschaftlichen Grundlagen sind Ziele, denen sich die AG bereits in der Vergangenheit verschrieben hat. Ein Beispiel dafür ist die Erstellung des dreidimensionalen und instationär geeichten Grundwasserrechenmodelles der Wasserwerke. „Mit diesem Rechenmodell wurde die Umsetzung des Grundwasserbewirtschaftungsplanes, der nur einige Referenzmessstellen vorgibt, in die Fläche und damit eine tatsächliche Bewirtschaftung überhaupt erst ermöglicht. Dieses Rechenmodell war bundesweit das erste, mit dem die Veränderungen des Grundwasserstandes auch in klimatischen Trocken- und Nassperioden simuliert werden kann. Es ist bis heute die Grundlage für Berechnungen zur Grundwasserbewirtschaftung im Hessischen Ried“, erläutert Manfred Scholz.

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Manfred Scholz, Sprecher der Arbeitsgruppe Wasserwerke Hessisches Ried. Foto: (WBVRO).