Logo
 

Planmäßige Investitionen in die Versorgungssicherheit

03.05.2017

WBVRO: Trotz geringer Niederschläge keine Trinkwasserknappheit im Verbandsgebiet

Einhausen/Jägersburg (WBVRO). Seit 1989 gibt es im Hessischen Ried eine Anreicherung des Grundwassers durch Infiltration von aufbereitetem Rheinwasser. Damit wird der Grundwasserstand so gesteuert, dass bestimmte „Richtwerte“ angestrebt werden, die im Grundwasserbewirtschaftungsplan Hessisches Ried vorgegeben sind. „Dieses System funktioniert, wie sich gerade wieder zeigt, auch in niederschlagsarmen Zeiten. Die Pegel liegen auch aktuell im Rahmen des Grundwasserbewirtschaftungsplans “, sagt Ingo Bettels, Direktor des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost. So führen auch die geringen Niederschläge der vergangenen Wochen zu keiner Trinkwasserknappheit in den Kommunen des Wasserbeschaffungsverbandes.

Mitglieder des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost (WBVRO) sind die Stadt Lorsch, die Gemeinde Einhausen, die Stadt Bensheim, die Stadt Zwingenberg sowie der Landkreis Bergstraße. Der Verband hat die Aufgabe, das für die Versorgung seiner Mitgliedskommunen erforderliche Trinkwasser zu beschaffen und an diese zu liefern. Zu seinen Aufgaben gehören auch die Überwachung der Grundwasserqualität und der Grundwasserstände im Bereich seiner Wasserwerke Feuersteinberg und Jägersburg. Weiterhin versorgt der Verband die Stadt Heppenheim in Teilen sowie die Gemeinden Biblis und Groß-Rohrheim mit Trinkwasser. Zu den regionalen Aufgaben gehört die Belieferung des Rhein-Main-Ballungsraums als anteilige Grundlastversorgung.

Verbandsdirektor Bettels weist im Zuge der Diskussionen um Auswirkungen geringer Niederschläge auf die Trinkwassergewinnung auf stetige Investitionen des Verbandes in eine zuverlässige Trinkwasserversorgung und eine hohe Trinkwasserqualität hin. Der Verband investiere planmäßig in die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit seiner Versorgungsinfrastruktur, betont Bettels.

So hat der Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost 2016 fünf seiner 23 Tiefbrunnen für rund 1,5 Millionen Euro saniert. Alle Brunnen liegen in rund 100 Meter Tiefe außerhalb landwirtschaftlich genutzter Bereiche, zumeist im Wald. Das sei ein Grund für die anerkannte Qualität des Trinkwassers von der Riedgruppe Ost. Zudem seien diese Brunnen infiltrationsgestützt. Das trage zur Versorgungssicherheit bei, so Bettels. Das Wasser des Rheins wird vor seiner Versickerung im Wasserwerk Biebesheim auf Trinkwasserqualität aufbereitet, danach zu den Infiltrationsanlagen geleitet.

Mit der „Infiltrationsanlage Lorscher Wald“ ist in jüngster Vergangenheit ein weiteres Projekt zur Sicherung der Grundwassergewinnung im Ried realisiert worden. Für die Anlage wurden 5,6 Seite 2 von 2 Kilometer Rohrleitung verlegt sowie fünf Infiltrationsorgane mit insgesamt 15 Versickerungsbrunnen im Lorscher Wald errichtet. Bis zu 4,5 Millionen Kubikmeter aufbereitetes Rheinwasser können jährlich über diese Infiltrationsanlage eingeleitet werden. Das Projekt hatte ein Investitionsvolumen von 14 Millionen Euro. „Die infiltrationsgesteuerte Grundwassergewinnung ist eine Grundlage für eine gesicherte Trinkwasserversorgung der gesamten Rhein-Main-Region“, betont Verbandsdirektor Bettels.

Aufgrund der ökologischen Bedeutung des Vorhabens hat das Land Hessen bis zu 50 Prozent der Projektkosten übernommen. Die weitere Finanzierung lag beim Wasserverband Hessisches Ried, dem neben kommunalen Gebietskörperschaften der Trinkwasserversorger Hessenwasser und der Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost angehören. Die Infiltrationsanlage hat ihren Betrieb inzwischen aufgenommen.

Unabhängig von der aktuellen Situation ruft Bettels zu einem gewissenhaften Umgang mit Wasser auf. Die Daseinsvorsorge sei gesichert, sagt der Verbandsdirektor. Leichtfertig und verschwenderisch sollte man mit dem Lebensmittel Nummer eins aber nicht umgehen, macht der Verbandsdirektor deutlich.

zoom

Versorgungssicherheit: Mit dem Bau der Infiltrationsanlagen Lorscher Wald wurde weiter in die Sicherheit der Trinkwasserversorgung investiert. Foto: (WBVRO)