13.01.2015
Im Lorscher Wald wurden Eichen gepflanzt
Von Eichen sagt der Volksmund: „Eichen kommen 300 Jahre,
stehen 300 Jahre und vergehen 300 Jahre.“ Damit ist eine Besonderheit der
Trauben-Eiche (Quercus petraea), dem Baum des Jahres 2014, bereits genannt: ihre hohe Lebenserwartung. Sie kann über 1.000
Jahre alt werden. Die Traubeneiche ist eine von acht Bäumen aus der Familie der Eichen, die die
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in ihrem Projekt „Bepflanzungen mit
europäischen Eichen“ im Lorscher Wald gesetzt hat.
Der Eiche komme mit Blick auf den Klimawandel eine besondere
Bedeutung zu. Das Projekt biete die Möglichkeit, den Wuchs der Bäume in freier
Natur in einem abgegrenzten Bereich zu beobachten, sagte SDW-Kreisvorsitzender
Wolfram Grüneklee bei der Pflanzung in unmittelbarer Nähe der Pradler-Hütte im
Westen der Lorscher Gemarkung.
Als Pfahlwurzler entwickeln Eichen eine steil nach unten wachsende Hauptwurzel.
Dadurch werden die Bäume sehr sturmfest.
Eichen reagieren allerdings empfindlich, wenn an ihren Standorten ein
gleichbleibender Grundwasserspiegel in kürzerer Zeit absinkt oder ansteigt.
Auf die Bedeutung des Ökosystems Wald für die hohe Qualität
des vom Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost (WBVRO) geförderten Trinkwassers, machte der stellvertretende
WBVRO-Verbandsvorsteher Klaus Schwab deutlich. Das
Grundwasserbewirtschaftungssystem für das südhessische Ried trage dazu bei,
dass eben diese für Eichen gefährlichen abrupten Schwankungen verhindert
würden.
Der Verband habe das Projekt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auch deshalb finanziell unterstützt, weil er die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald einen als pragmatischen Partner schätze, betonte Schwab. Der Wasserbeschaffungsverband ist auch Mitglied des SDW-Kreisverbandes.
Der Verband unterstütze den Naturschutz nicht nur beim SDW- Eichen-Projekt,
ergänzte WBVRO-Direktor Ingo Bettels. Gemeinsam mit der Initiative
„Streuobstwiesenretter“ fördere er den
Erhalt selten gewordener Obstbaumarten.
„Naturverbundenheit ist auch Teil unserer Unternehmensphilosophie“, betont Ingo Bettels, der Direktor des Wasserbeschaffungsverbandes. „Beim Streuobstbau wird auf den Einsatz synthetischer Behandlungsmittel verzichtet. Auch das von unseren beiden Werken geförderte Wasser ist naturbelassen und bedarf keiner chemischen Aufbereitung“, sagte Bettels.
Im Rahmen des Projekts „Europäische Eichen“ der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) wurden im Lorscher Wald Eichen gepflanzt. Bild (v.l.): SDW-Ehrenvorsitzender Werner Groß, Revierförster Armin Stoll, Ingo Bettels und Klaus Schwab vom Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost, SDW-Kreisvorsitzender Wolfram Grüneklee und Lorschs Bürgermeister Christian Schönung.