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Saft aus verbandseigenem Obst

27.09.2013

Gemeinnützige Apfelernte der Belegschaft der Riedgruppe Ost

„Jetzt gehen wir auch noch unter die Saftproduzenten“, schmunzelt Peter Mehl und pflückt einen rotwangigen Apfel vom Baum. Normalerweise arbeiten der Betriebsrat des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost (WBVRO) und seine Kolleginnen und Kollegen täglich für eine qualitativ hochstehende Wasserversorgung in der Region. Die Apfelernte scheint also ungewohntes Terrain zu sein. Jedoch nur auf den ersten Blick. Zunächst ist der freiwillige Einsatz auf der Streuobstwiese am Wasserwerk Feuersteinberg eine kurzweilige Abwechslung und eine gemeinnützige Aktion. Letztlich haben die WBVRO-Mitarbeiter bei ihrem Ernteeinsatz das gemacht, was sie immer tun: Für die Herstellung eines hochwertigen Lebensmittels gearbeitet.

„Vielen Dank für ihren Einsatz“, freut sich Florian Schumacher von den“ Streuobstwiesenrettern“ über das Engagement der Belegschaft. Gut drei Tonnen Äpfel sind die Ausbeute. Diese werden gekeltert. Rund 2000 Liter Apfelsaft können in Flaschen abgefüllt später als regionale Produkte verkauft werden. Aus dem Erlös werden Florian Schumacher und seine Mitstreiter weitere Naturschutzprojekte finanzieren. Etwa die Anschaffung einer mobilen Kelter für ihr Projekt „Saft aus herrenlosem Obst“ oder den „Streuobstrettungsweg“, einen Lehrpfad, der zum Hessentag 2014 in Bensheim eingeweiht werden soll.

Ende 2011 haben Martin Schaarschmitt, Benedikt Kuhn sowie Marco Daub und Florian Schumacher von Naturschutzvereins Einhausen die Initiative „Streuobstwiesenretter“ aus der Taufe gehoben. Durch aktiven Naturschutz zur Rettung der Streuobstwiesen beitragen, lautet die Zielsetzung der Gruppe. „Mit Humor, innovativen Ideen und Fachwissen lassen sich Erwachsene und Kinder gerne für wichtige Themen des Naturschutzes begeistern“, sagt Florian Schumacher. Die „Streuobstwiesenretter“ informieren, bieten Baumpatenschaften an und wollen ein Netzwerk für ihr Anliegen knüpfen. „Streuobstwiesen besitzen eine herausragende Bedeutung für die Biodiversität in unserer Region“, weiß Florian Schumacher. Ökologisch vergleichbar seien sie mit den Oliven-, Kork- und Steineichenbeständen Südeuropas. Sorten-und Artenvielfalt herrscht auch auf der Streuobstwiese am Wasserwerk Feuersteinberg  mit ihren robusten, nur teilweise veredelten Hochstämmen und alten Obstsorten.

„Naturverbundenheit ist auch Teil unserer Unternehmensphilosophie“, betont Ingo Bettels, der Direktor des Wasserbeschaffungsverbandes. „Beim Streuobstbau wird auf den Einsatz synthetischer Behandlungsmittel verzichtet. Auch das von unseren beiden Werken geförderte Wasser ist naturbelassen und bedarf keiner chemischen Aufbereitung“, macht Bettels deutlich.

Gut drei Tonnen Äpfel haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WBV Riedgruppe Ost bei einem freiwilligen Einsatz auf der Streuobstwiese nahe des Wasserwerks Feuersteinberg geerntet. Über das Ernteergebnis freuten sich insbesondere Verbandsdirektor Ingo Bettels, Florian Schumacher von der Initiative „Streuobstwiesenretter“ und Betriebsrat Peter Mehl (im Vordergrund v.l.). Foto: (wbro)