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Investition in die Versorgungsicherheit

02.10.2020

Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost erneuert Wasseraufbereitung im Werk Feuersteinberg

Qualitativ hochwertiges Trinkwasser auch in Zeiten von Verbrauchsspitzen in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen, ist in trockenen und heißen Sommern eine Herausforderung. Das gilt auch für die Wasserwerke des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost (WBVRO). So müssen die Aufbereitungsanlagen der beiden Werke Jägersburg und Feuersteinberg die benötigten Mengen zur Verfügung stellen, entsprechende Behältervolumina verfügbar sein und ausreichend dimensionierte Leitungen das Wasser bis zu den Verbrauchern transportieren können. „Unser System muss auch dann funktionieren, wenn alle duschen, ihren Garten bewässern oder die Planschbecken und Pools füllen“, macht WBVRO Verbandsdirektor Ingo Bettels deutlich.

Das ist der Grund, warum der Verband sein Fernleitungsnetz erneuert und aktuell die Wasseraufbereitung im Werk Feuersteinberg auf den neuesten Stand bringt. „Dabei geht es nicht um eine Mehrförderung, sondern um ein besseres Management bei Spitzenlasten. Für uns steht die Daseinsvorsorge im Mittelpunkt unseres Handelns“, betont WBVRO Verbandsdirektor Ingo Bettels.

Nach der Sanierung der Behälter und des Pumpengebäudes des Wasserwerkes Feuersteinberg für rund eine Million Euro, steht mit der Optimierung und Erweiterung der Wasseraufbereitung die Generalsanierung des kleineren der beiden Verbandswasserwerke vor seinem Abschluss. Dafür wird der WBVRO nochmals rund eine Million Euro investieren.

Die Wasseraufbereitung ist ein wesentlicher Verfahrensschritt bei der Herstellung von Trinkwasser. Das aus Tiefbrunnen geförderte Wasser wird zukünftig durch eine Sauerstoffanreicherung mittels Wasserstrahlpumpen erfolgen. „Auch bei diesem Verfahren kommen keine Flockungsmittel oder Chemikalien zum Einsatz“, macht Bettels auf eine Naturbelassenheit des Trinkwassers aus den Verbandswasserwerken Feuersteinberg und Jägersburg aufmerksam.

Mit der Erneuerung der Aufbereitung im Werk Feuersteinberg wird die Grundlage geschaffen, dass alle vier Tiefbrunnen des Werkes vollumfänglich eingesetzt werden können. Dies ist insbesondere in Zeiten sommerlicher Verbrauchsspitzen von Bedeutung.

Für die Aufbereitung wird ein Erweiterungsbau errichtet. Darin befinden sich zwei Reaktionsbecken mit einem Volumen von jeweils 150 Kubikmetern. Bei der Umsetzung arbeitet der Verband mit Fachfirmen zusammen, die die Anwendung geeigneter Verfahren, Materialen und Apparaturen für das sensible System der öffentlichen Trinkwasserversorgung gewährleisten. „Nur auf diese Weise kann es gelingen, die hohe Trinkwasserqualität tatsächlich bis zur Übergabestelle in die Hausinstallation, in der Regel also dem Wasserzähler sicherzustellen“, sagt Benjamin Scholz, Technischer Leiter des Wasserbeschaffungsverbandes Riedgruppe Ost. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Das Wasserwerk Feuersteinberg wurde 1960 seiner Bestimmung übergeben. Es dient der Versorgung von Lorsch und Einhausen, der Bensheimer Ortsteile Schwanheim, Fehlheim und Langwaden sowie des Zwingenberger Ortsteils Rodau. Es hat aktuell eine theoretische Aufbereitungsleistung von 450 Kubikmetern pro Stunde. In diesem Werk dürfen jährlich bis zu 1,4 Millionen Kubikmeter gefördert werden. Nach einem entsprechenden Bewilligungsbescheid der Oberen Wasserbehörde beim Regierungspräsidium Darmstadt ist die Wasserversorgung der Kommunen und Stadtteile, die vom Wasserwerk Feuersteinberg beliefert werden, bis zum Jahr 2042 gesichert. Der Jahresverbrauch der Stadt Lorsch liegt bei rund 650.000 Kubikmeter, für Einhausen bei rund 300.000 Kubikmeter. 200.000 Kubikmeter benötigen die angeschlossen Bensheimer und Zwingenberger Stadtteile.

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Bauarbeiten: Bis Jahresende sollen die Bauarbeiten für die Erneuerung der Wasseraufbereitung im Werk Feuersteinberg abgeschlossen sein.