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Wasserwirtschaft wappnet sich

06.07.2022

Herausfordernde Zeiten waren Thema beim Infotag Wasser in Heppenheim

Einhausen-Jägersburg/Heppenheim (wbvro). Mit den Herausforderungen dieser Zeit müssen auch die Wasserversorger in Hessen und Rheinland-Pfalz umgehen: Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, Fachkräftemangel, Inflation oder Lieferengpässe bei notwendigen Betriebsmitteln betreffen die hiesige Wasserwirtschaft ebenso wie alle anderen. „Nur müssen wir im Rahmen der Daseinsvorsorge die Versorgung mit unserem Lebensmittel Nr. 1 jederzeit und möglichst kosteneffizient für alle Bürgerinnen und Bürger wie auch die Wirtschaft sicherstellen“, betont Ingo Bettels, Geschäftsführer des Wasserbeschaffungsverbands Riedgruppe Ost (WBVRO). „Auch in der aktuellen Lage vergessen wir aber nicht die Herausforderungen, vor die uns der Klimawandel mit zunehmenden Hitzetagen und unregelmäßigeren Niederschlägen stellt.“ Mit den Lösungsstrategien auf EU- und Bundesebene, in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie ersten Konzepten der Kommunen haben sich mehr als 70 Vertreter der hessischen und rheinlandpfälzischen Wasserwirtschaft kürzlich beim Informationstag WASSER 2022 im Halben Mond in Heppenheim beschäftigt. 

Auf Einladung von Bettels und des WBVRO organisierten die Landesgruppen Hessen und Rheinland-Pfalz des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW) und der Landesverband Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz (LDEW) den mittlerweile siebten Informationstag Wasser mit Vorträgen und Diskussionen an der hessischen Bergstraße. Zu Beginn der Tagung brachte der Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, Martin Weyand, auf den aktuellen Stand zu einem bunten Strauß an Themen: Wasser im AmpelKoalitionsvertrag, Nationale Wasserstrategie, EU-Trinkwasserrichtlinie oder Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie hießen die Überschriften. 

Anschließend stellten die beiden Abteilungsleiter Wasser bzw. Wasserwirtschaft in den Landesumweltministerien, Andreas Christ (Rheinland-Pfalz) und Michael Denk (Hessen), die jeweiligen Strategien ihrer Länder zum Schutz und Umgang mit den durch den Klimawandel zunehmend begehrten Wasserressourcen vor. Die jeweiligen Ausarbeitungen nennen sich in beiden Ländern gleichlautend „Zukunftsplan Wasser“. Zum Abschluss des strategischen Themenblocks erläuterte Alexander Kehl, Abteilungsleiter Umweltüberwachung Wasser, Luft, Boden im Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main, das städtische Wasserkonzept. Das Konzept wurde vom Land Hessen finanziell unterstützt und ist eines der ersten seiner Art in Hessen.

Im Praxisteil der Tagung diskutierten die Teilnehmer am Nachmittag über Best-Practice Ansätze für ein integriertes Risikomanagement in Wasserversorgungsunternehmen. Christoph Euringer berichtete hierbei in einem Impuls über die Einführung eines solchen Systems bei der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH. Intensiv wurde anschließend das Thema Strahlenschutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diskutiert. Holger Wagner, Werkleiter des Zweckverbands Wasserversorgung Trollmühle, stellte den Teilnehmern den Ansatz seines Unternehmens zur Umsetzung der zuletzt verschärften gesetzlichen Anforderungen vor. Zum Abschluss gewährte Peter Frenz, Leiter Wasserversorgungssysteme in der DVGW-Hauptgeschäftsstelle in Bonn, den Teilnehmern einen Einblick in die aktuellen Themen und Arbeiten des Regelwerksetzers.

 Der LDEW vertritt die Interessen von rund 270 Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft in Hessen und Rheinland-Pfalz gegenüber Politik, Behörden und der Öffentlichkeit. Er vereinigt die Sparten Strom und Fernwärme, Erdgas, Wasser und Abwasser. Er arbeitet mit dem Bundesverband BDEW in Berlin eng zusammen und engagiert sich insbesondere auch für die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen. Damit ist der LDEW Bindeglied zwischen Energie- und Wasserwirtschaft sowie Politik und Gesellschaft. 

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) ist anerkannter Regelsetzer für die Gas- und Wasserwirtschaft, technisch-wissenschaftlicher Knowhow-Träger sowie Initiator und Förderer von branchenbezogenen Forschungsvorhaben und Innovationen. Der im Jahr 1859 gegründete Verein hat rund 14.000 Mitglieder. Auf lokaler Ebene agiert der DVGW über seine Bezirksgruppen, auf überregionaler Ebene sind die Landesgruppen erster Ansprechpartner für die Mitglieder.

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Fachleute der regionalen Wasserbranche waren beim Infotag Wasser in Heppenheim zu Gast, von links: Sebastian Exner, Stellvertretender Geschäftsführer Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e.V., Ingo Bettels Verbandsdirektor, Geschäftsführer, Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost, Ronald Roepke Wasserpolitischer Sprecher des LDEW in Rheinland-Pfalz und Geschäftsführer der Wasserversorgung Rheinhessen- Pfalz GmbH, Heinz Flick Geschäftsführer der DVGW-Landesgruppe Hessen.

WBVRO-Verbandsdirektor Ingo Bettels begrüßt die Gäste.

Überblick der Teilnehmer